Taunus-Zeitung, 23.02.2013
Taunus-Zeitung
Bäume gepflanzt, Amphibien
gerettet
Kreis zeichnet Naturschützer aus – manche engagieren
sich schon ihr ganzes Leben
Umwelt- und
Naturschützer retteten im Weiltal mehreren tausend Amphibien das Leben. Ein
Bürger engagiert sich seit Jahrzehnten in Neu-Anspach für den Naturschutz. Der
Hochtaunuskreis würdigte das mit dem Naturschutzpreis 2011.
Von Matthias
Pieren
Damit
würdigte der Kreis das Lebenswerk des Mannes, der in seiner Heimatgemeinde
Hausen-Arnsbach und im gesamten Usinger Land vielen als "der Bauer
Bach" bestens bekannt ist. "Sein jahrzehntelanges Engagement
erstreckte sich nicht nur auf Patenschaften für Bäche, Wiesenbiotope und
Vogelschutzgehölze", gab Kraft in seiner Laudatio Einblick in das
ehrenamtliche Wirken von Ernst Bach. Mit den von ihm gepflanzten Baumreihen,
Alleenbäumen sowie mit neu geschaffenen Feldgehölzen wertete der Preisträger
nicht nur das Landschaftsbild rund um Neu-Anspach auf. Vielmehr vernetzte er so
zahlreiche Biotope und Lebensräume. Ebenfalls pflanzte er einen mehrere Hektar
großen Privatwald für seine Enkel an.
Die stärkste
Motivation und Triebkraft des Wirkens von Ernst Bach war jedoch die
Umweltbildung. "Generationen von Kindergarten- und Grundschulkindern haben
durch Ernst Bach die Natur in ihrer Heimat kennen und schätzen gelernt",
sagte Umweltdezernent Kraft. Tatsächlich gehörten Aktionswochen für
Schulklassen und Lehrfahrten mit dem Bauer Bach für viele Neu-Anspacher zu den
eindrücklichsten Erlebnissen ihrer Kindheit.
Nach der
Ehrungsstunde verriet Ernst Bach im Gespräch mit der Taunus Zeitung eine
Grundeinstellung, die zeit seines Wirkens für ihn wegleitend war: "Tritt
heraus in das Licht der Dinge und lass die Natur dein Lehrer sein", sagte
einst William Wordsworth, ein britischer Dichter aus der Zeit der Romantik.
"Herausragender Einsatz"
Außer den
mit 1000 Euro dotierten ersten Preis verlieh der Hochtaunuskreis den zweiten
Platz ans Amphibienteam "Obermühle und Bärenfichtenweiher" (400
Euro). Die aus Glashütten stammende Gruppe gehörte bereits 2008 zu den
Preisträgern. In diesem Jahr wurden die Mitglieder für ihren selbstlosen
Einsatz bei der Rettung von 2400 Amphibien am Bärenfichtenweiher an der
Weiltal-Straße zwischen Niederreifenberg und Schmitten ausgezeichnet.
Den mit 100
Euro dotierten dritten Platz belegte die "Arbeitsgruppe Umwelt – Agenda
21" aus Weilrod. Sie hatten mit Bau und Betreuung von Amphibienzäunen im
mittleren Weiltal ebenfalls unzähligen Amphibien das Leben gerettet.
"Eine
meiner schönsten und erfreulichsten Aufgaben ist die Auszeichnung engagierter
Bürger für ihren herausragenden Einsatz für die Natur", gestand der
Umweltdezernent. "Die Preisträger haben sich in herausragender Weise für
den Schutz unserer Natur eingesetzt und erhalten dafür zu Recht den Naturschutzpreis
des Hochtaunuskreises."
Artikel vom
29. November 2012, 03.26 Uhr (letzte Änderung 29. November 2012, 05.05 Uhr)
Frankfurter Rundschau
29. November 2012 Hochtaunuskreis
Auszeichnung für den Paten
Von Miriam Keilbach
Uwe Kraft (5. v.l.) ehrte Ernst Bach (3. v.l.), das Amphibienteam (links)
und die Agenda-21-Arbeitsgruppe Umwelt (rechts). Foto: Joachim Storch
Der Neu-Anspacher Ernst Bach erhält den
Naturschutzpreis des Hochtaunuskreises für sein Lebenswerk. Sein wichtígstes
Projekt: Er führt Kinder an die Natur heran.
Seit gut 50 Jahren setzt er sich für die Natur ein,
obwohl die Natur es nicht immer gut mit Ernst Bach meinte. Der 75-Jährige wurde
bei einer seiner Tätigkeiten von einer Zecke gebissen, in die Wade. „Früher hat
man nicht an Borreliose gedacht“, sagt er. „Aber ich bin der Natur trotz meiner
Misere nicht böse.“ Gerade rechtzeitig kam er aus dem Krankenhaus, um den
diesjährigen Naturschutzpreis des Hochtaunuskreises in Empfang zu nehmen. Bach
wurde für sein Lebenswerk geehrt und erhält 1000 Euro.
Das Engagement von Bach begann vor 50 Jahren als
Vogelschutzbeauftragter von Hausen in Neu-Anspach. Er hat Patenschaften für
Bäche, Wiesenbiotope und Vogelschutzgehölze übernommen und selbst Lebensräume
für Tiere und Pflanzen angelegt. „Die Pflanzungen von Baumreihen und
Feldgehölzen rund um Neu-Anspach tragen dazu bei, dass einzelne Biotope
miteinander vernetzt werden“, sagte Kreisbeigeordneter Uwe Kraft (CDU) bei der
Preisverleihung im Taunusinformationszentrum in Oberursel. Er bedankte sich bei
Bach für sein Wirken und bei dessen Frau Gertrud, die das Engagement erträgt.
Am wichtigsten ist Ernst Bach aber ein anderes
Projekt: Jahr für Jahr führt er Schulklassen und Kindergartengruppen in die
Natur, er veranstaltet Aktionswochen und der Waldkindergarten hat seinen Sitz
auf einem von Bachs Grundstücken. „Ich will die Kinder ranführen“, sagt er, „es
setzen sich so wenige Leute für die Natur ein.“
Frösche, Kröten und Molche gerettet
Insgesamt waren vier Vorschläge für den
Naturschutzpreis 2011 eingegangen, wovon einer aus formalen Gründen nicht
berücksichtigt werden konnte. Eine Jury aus Mitgliedern des Naturschutzbeirates
und der Kreisausschuss wählten die Platzierungen aus. Auf den zweiten Platz kam
das Amphibienteam „Obermühle und Bärenfichtenweiher“, das bereits im
vergangenen Jahr zu den Preisträgern zählte.
2011 hat das Team aus dem Bereich Glashütten, das seit
2008 besteht, kurzfristig auf die Probleme bei der Amphibienwanderung zwischen
Niederreifenberg und Schmitten reagiert und hat an den Querungspunkten in
Schloßborn und Schmitten ausgeholfen. „Dabei riskierten sie ihr eigenes Leben
entlang der schnellbefahrenen Straße“, sagte Kraft. 4400 Frösche, Kröten und
Molche rettete das Team. 400 Euro erhält die Gruppe nun, Geld, das sie gut
gebrauchen können, sagt Angelika Wiesner: „Es ist schön, dass unser Engagement
geschätzt wird. Der Preis animiert dazu, weiterzumachen.“ Sie ist seit drei
Jahren dabei, wollte sich für Tiere einsetzen. „Es passt alles, es macht
riesigen Spaß“, sagt sie.
Auf den dritten Platz kam die Agenda-21-Arbeitsgruppe
Umwelt aus Weilrod für das Projekt „Amphibienschutz im Weiltal“. Sie baute und
betreute Amphibienzäune zwischen der Weil und den Fischteichen an der
Ziegelhütte und rettete so etliche Amphibien. Zudem beschäftigt sich die Gruppe
mit Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß in Weilrod zu verringern. Hierfür stellt sie
Pläne zur Erneuerung alter Heizungsanlagen sowie der Nutzung erneuerbarer
Energiequellen auf. Die AG erhält 100 Euro.
Der Naturschutzpreis soll anregen, sich an
Naturschutzprojekten zu beteiligen und Beispiele geben, „die hoffentlich
Nachahmer finden“, so Kraft. Da die Highlights mittlerweile ausgezeichnet
worden sind, wird der Preis im kommenden Jahr ausgeweitet. Der Kreistag
beschloss, dass künftig ein Natur- und Umweltschutzpreis verliehen wird.
Artikel aus dem Usinger Anzeiger vom 29.11.2012
Kreis-Naturschutzpreis für
Ernst Bach
29.11.2012 -
HOCHTAUNUS
Lebenswerk
des Hauseners gewürdigt - Amphibienteam aus Schmitten und Agendagruppe aus
Weilrod weitere Preisträger
(sn). Das
Lebensmotto Ernst Bachs „Tritt heraus in das Licht der Dinge, lass die Natur
dein Lehrer sein“ (William Wordsworth, 1770-1850) trifft auch für die anderen
Preisträger des Naturschutzpreises 2011 des Hochtaunuskreises zu. Am
Dienstagabend verlieh Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Uwe Kraft in den
Räumen des Taunus-Informationszentrums diese Auszeichnung in einer kleinen
Feierstunde.
Ganz
besonders freute sich Kraft, seinen „väterlichen Freund und Weggefährten“ Ernst
Bach aus Neu-Anspach-Hausen für sein Lebenswerk zu ehren. Denn Bach engagiere
sich seit Jahrzehnten im Bereich des Naturschutzes. Dabei habe er nicht nur
Patenschaften für Bäche, Wiesenbiotope und Vogelschutzgehölze übernommen,
sondern er habe auch zahlreiche Lebensräume selbst angelegt, wie einen
Mischwald von 3,5 Hektar, Trockenmauern, Baumreihen und Feldgehölze, die zur
Vernetzung der Biotope in der Landschaft dienen. Ein ganz besonderes Anliegen
Bachs ist die Umweltbildung. Seit vielen Jahrzehnten organisiert er
Aktionswochen für Schulklassen und Lehrfahrten für Kindergarten- und
Grundschulkinder.
Dieses
Engagement weiß auch die Stadt Neu-Anspach zu schätzen und schlug den Hausener
Landwirt für den Naturschutzpreis vor. Und so wählte die Jury aus
Kreistagsmitgliedern Bach als Hauptpreisträger des Jahres 2011 aus. Den zweiten
Platz nahm das Amphibienteam „Obermühle und Bärenfichtenweiher“ aus dem Raum
Glashütten/Schmitten ein, das 400 Euro von den ausgelobten 1 500 Euro erhielt.
Für die diesjährige Bewerbung um den Naturschutzpreis hatte das Amphibienteam
seine Hilfsaktion am Bärenfichtenweiher in Schmitten eingereicht, nachdem es im
vergangenen Jahr mit seinem Engagement in Glashütten zum ersten Mal zu den
Preisträgern zählte.
Tausende
Tiere gerettet
Wie Kraft
berichtete, sei die Gruppe 2011 kurzfristig auf die akuten Probleme bei der
Amphibienwanderung zwischen Niederreifenberg und Schmitten aufmerksam gemacht
worden und habe trotz der gestiegenen Arbeitsbelastung sofort mit tatkräftiger
Hilfe reagiert. So konnte die Gruppe mit Hilfe von Unterstützung aus den
benachbarten Orten etwa 2 000 Tiere an der Obermühle bei Schloßborn und 2 400
Tiere am Bärenfichtenweiher retten. Bei den nächtlichen Einsätzen an der viel
befahrenen Straße hätten die Gruppenmitglieder ihr eigenes Leben für die
Amphibien riskiert. Mittlerweile habe die Amphibienleiteinrichtung in
Schmitten, die bereits seit 30 Jahren exsitiere, für das Jahr 2012 seitens der
Kommunen Schmitten und Königstein sowie der Königsteiner Feuerwehr wieder
notdürftig instand gesetzt werden können, ergänzte Kraft.
Um Kröten,
Frösche, Molche und Feuersalamander weiter bachabwärts im Weiltal kümmerte sich
die Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Weilrod unter Mithilfe von Bürgen aus
den umliegenden Ortsteilen. Und dafür wurde die Umweltgruppe mit dem dritten
Platz und 100 Euro des Naturschutzpreises ausgezeichnet. Was 2011 mit einer
ersten Aktion an der Ziegelhütte begann, setzte die Gruppe 2012 mit einem auf
den Bereich Emmershäuser Hütte ausgedehnten Einsatz fort. Außerdem beschäftige
sich die Umweltgruppe mit Möglichkeiten zur Verringerung des CO2-Ausstoßes,
habe sich um Ursachenforschung des Trockenfallens der Weil bemüht und eine
Pflegegruppe für das Naturschutzgebiet Riedelbacher Heide ins Leben gerufen,
fügte Kraft an.
Die drei
Preisträger seien exemplarische Beispiele, die das ehrenamtliche Engagement im
Naturschutz widerspiegelten, so der Umweltdezernent. „Der Preis soll eine
Anregung und Werbung sein, es diesen Menschen gleichzutun“, so Kraft. Für das
kommende Jahr kündigte er eine Änderung der Regelungen an, der Preis werde
zukünftig als Umwelt- und Naturschutzpreis ausgelobt.
Taunus-Zeitung, 16.04.2012 (Schmitten/Niederreifenberg)
Reisenews Online, 28.02.2012
Usinger Anzeiger, 27.02.2012
Taunus-Zeitung, 22.02.2012 (Schlossborn/Obermühle)
Frankfurter Rundschau vom 08.12.2011
Königsteiner Woche, 08.12.2011
Frankfurter Rundschau, 07.04.2011